Ayurveda und die Herbstzeit 

Routinen den Jahreszeiten anpassen: Warum ist das so wichtig?

Wenn die Tage kürzer werden, die Nächte kühler und der Wind kräftiger weht, spüren wir: Der Herbst ist da. Viele verbinden diese Jahreszeit mit Erkältungen, Müdigkeit oder Stimmungsschwankungen. Doch aus ayurvedischer Sicht ist der Herbst keine „Krankheitszeit“, sondern eine Phase der Klärung, Regeneration und Stärkung. Wer die Qualitäten dieser Zeit bewusst integriert, kann mit gefüllten Vitalstoffreserven, innerer Ruhe und einem stabilen Immunsystem in die dunkleren Monate starten.

Der Herbstübergang 

Die Natur macht es uns vor: Die Bäume lassen los, Früchte reifen aus, und alles bereitet sich auf Rückzug und Ruhe vor. Auch unser Körper spürt diesen Wandel:

  • Weniger Licht → mehr Melatonin: Wir werden müder und brauchen früher Erholung.
  • Weniger Sonne → weniger Serotonin: Stimmungsschwankungen können auftreten.
  • Stresshormone geraten aus dem Gleichgewicht: Der Organismus sucht nach neuer Balance.

Gezielte Unterstützung für Körper und Geist 

In der Übergangszeit kann es sinnvoll sein, den Körper gezielt mit bestimmten Mikronährstoffen zu unterstützen. Ich mache dies sehr gerne ab Mitte September, um mich auf die Herbstzeit vorzubereiten. Das sind die Präparate, die ich persönlich aktuell ergänze:

  • Vitamin D: Da die Sonneneinstrahlung abnimmt, ist eine Supplementierung oft notwendig, um den Spiegel stabil zu halten.
  • Vitamin C und Zink: Unterstützen das Immunsystem und können helfen, Infekte abzuwehren.
  • Magnesium: Wirkt entspannend auf Muskeln und Nervensystem, hilft bei innerer Unruhe.
  • B-Vitamine: Fördern die Nervenstärke und können bei Erschöpfung hilfreich sein.
  • Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen die Zellmembranen und wirken entzündungshemmend.

Wichtig: Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht wahllos eingenommen werden. Ich empfehle, die Einnahme immer individuell mit einer Ärztin, einem Therapeuten oder einer qualifizierten Fachperson abzustimmen. Dies im Hinblick auf Dosierung, Qualität und persönlichen Bedarf.

Die Routinen den Jahreszeiten anpassen, warum ist das so wichtig?

Der Herbst ist nicht nur eine Zeit erhöhter Infektanfälligkeit, sondern kann auch als eine Art der Einladung verstanden werden, um innezuhalten, Ressourcen aufzufüllen, Ballast loszulassen und Strukturen wieder neu auszurichten.

Im Ayurveda gelten Routinen wie ein inneres Gerüst. Sie geben Halt, wenn außen alles in Bewegung oder in Unruhe ist. Doch sie sollten nicht starr sein, sondern sich den natürlichen Rhythmen anpassen. Spätsommer und Herbst gelten als Zeit des Sammelns und Stärkens. Jetzt entscheidet sich, ob wir mit Energie und Vitalität in den Winter gehen oder ob uns Müdigkeit und Infekte früh einholen. Gleichzeitig schenkt uns der Herbst die Chance, bewusst Dinge oder Themen loszulassen, Stress, ungesunde Gewohnheiten oder inneren Ballast.

Fazit: Wer seine Routinen jetzt anpasst, sorgt für Stabilität im Alltag und unterstützt Körper und Geist dabei, in Balance zu bleiben.

Ayurveda im Herbst: Die Vata-Zeit bewusst leben

Im Ayurveda beginnt nun die Vata-Zeit. Vata steht für die Elemente Luft und Raum, also für Bewegung, Trockenheit und Kühle. Diese Eigenschaften prägen die Natur und können unser inneres Gleichgewicht stören, besonders bei Menschen mit ausgeprägter Vata-Konstitution.

Typische Vata-Symptome im Herbst können sein:

  • Trockene Haut und Schleimhäute
  • Kalte Hände und Füße
  • Unregelmäßige Verdauung
  • Kreiselnde Gedanken, innere Unruhe
  • Schlafstörungen oder Ängste
  • Gelenkbeschwerden

Die gute Nachricht: Mit der passenden Ernährung, Tagesroutine und wohltuenden Ritualen lässt sich Vata wunderbar besänftigen!

Hier ein paar Tipps für Sie, um gut durch diese stürmische Zeit zu kommen:

Ernährung:

  • Gekochte, warme, nahrhafte Speisen bevorzugen
  • Die Geschmacksrichtungen süß, sauer und salzig in den Vordergrund stellen
  • Kalte Speisen, Rohkost und zu viel Salat reduzieren
  • Gerichte mit Ghee (geklärter Butter) verfeinern
  • Über den Tag verteilt heißes Wasser oder Ingwerwasser trinken
  • Alkohol und Kaffee möglichst reduzieren

Tipp fürs Frühstück: Warmer Brei aus gedünsteten Äpfeln oder Birnen mit Dinkelflocken, Zimt, Kardamom und etwas Sharkara (ayurvedischer Zuckerauszug), wenn Sie möchten.

Ayurveda-Wohlfühlprogramm

  • Ölmassage (Abhyanga): morgens mit Sesam- oder Kräuteröl – schützt die Haut, beruhigt das Nervensystem und stärkt den Kreislauf
  • Fußbad oder Fußmassage am Abend: fördert Wärme, Erdung und besseren Schlaf
  • Abendritual: warme Milch mit Zimt, Safran und etwas Honig oder ein beruhigender Kräutertee

Vata-harmonisierende Tagesroutine

  • Feste Essens- und Schlafenszeiten einhalten
  • Ruhephasen und bewusste Atempausen integrieren
  • Meditation oder sanftes Yoga für innere Stabilität
  • Stressfaktoren wie Überlastung oder zu viel Bildschirmzeit reduzieren
  • Aufenthalte in der Natur genießen – warm eingepackt
  • Soziale Kontakte pflegen und gemütliche Treffen schätzen

Fazit:

Wir können den Herbst als Möglichkeit sehen, unsere Routinen zu überprüfen und gut vorbereitet in die dunklere Jahreszeit zu gehen. Der Herbst ist mehr als eine Zeit von Erkältungen oder Müdigkeit.

Mit Ayurveda verstehen wir ihn als Übergangsphase voller Optionen:

  • Vitalstoff-Reserven auffüllen
  • Ballast loslassen
  • Routinen bewusst anpassen
  • Vata harmonisieren

So wird der Herbst zur Jahreszeit der Stärkung, Sammlung und Klarheit und nicht zur Krankheitszeit. Probieren Sie es aus! Sehr gerne unterstütze ich Sie dabei: www.stefanie-schwarz.de

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